OMEGA Bocholt e.V.

Sterbe- und Trauerbegleitung

Im Mittelpunkt der Hospizidee stehen der sterbende Mensch und die ihm Nahestehenden. Sie benötigen gleichermaßen Aufmerksamkeit, Fürsorge und Wahrhaftigkeit. Die entlastenden und unterstützenden Hilfen richten sich nach den Bedürfnissen und Rechten der Sterbenden, ihrer Angehörigen und Freunde. Sie zielen in dieser Lebensphase vor allem auf Fürsorge und lindernde Hilfe. Diese lebensbejahende Grundhaltung schließt jede aktive Sterbehilfe aus.

„Sterben zu Hause“ zu ermöglichen, ist die vorrangige Zielperspektive der Hospizarbeit, die durch den stationären Bereich ergänzt wird, wenn ein Verbleiben in häuslicher Umgebung nicht zu leisten ist. Gemeinsam mit anderen bestehenden Diensten wird die kontinuierliche Versorgung kranker und sterbender Menschen übernommen und gewährleistet.

Zu dem hospizlichen Engagement gehört als wesentlicher Bestandteil der Dienst der Ehrenamtlichen. Sie sind gut vorbereitet, befähigt und in regelmäßigen Treffen begleitet. Durch ihren Einsatz wird den Sterbenden Leben bis zuletzt in der gewohnten Umgebung und Atmosphäre ermöglicht. Darüber hinaus bewirkt dieser Dienst eine Enttabuisierung von Sterben, Tod und Trauer in der Öffentlichkeit.

Das Sterben ist eine intensive Lebensphase, in der menschliche Beziehungen eine besondere Bedeutung erlangen, so dass die existentiellen Situationen ein wichtiges Erfahrungsfeld für alle Beteiligten sind. Der Umgang mit Sterben, Tod und Trauer ist Teil kultureller Entwicklung mit Auswirkungen auf das soziale Miteinander und die persönliche Prägung der Menschen. Der Kontakt und die Auseinandersetzung mit Grenzsituationen des Lebens strahlen aus auf alle Lebensbereiche. Grenzerfahrungen ermöglichen einen Blick über den Horizont alltäglichen Erlebens hinaus und führen zu individuellen Entwicklungsprozessen. Es ist ein menschliches Bedürfnis, sich durch Hinwendung letztendlichen Fragen anzunähern. Dies ist die eine Seite des hospizlichen Engagements.

Die andere Seite zeigt, wie sinnvoll die Begleitung und Unterstützung sterbender Menschen und ihrer Angehörigen ist. Hospizliche Grundhaltungen sind nicht an bestimmte Organisationsformen gebunden. Überall wo gestorben wird, kann diese Haltung gelebt werden, die sich darin ausdrückt, nicht Hilfe zum Sterben, sondern Hilfe zum Leben während des Sterbens zu sein.

Der Sterbeprozess erfordert vielfältige Hilfen

Der Beginn des Sterbeprozesses ist nicht immer eindeutig festzulegen. Damit zum richtigen Zeitpunkt die angemessenen Hilfen in die Versorgung des sterbenden Menschen integriert werden können, sollte die Vernetzung verschiedener Bereiche angestrebt werden. Sterbende benötigen neben der medizinisch/pflegerischen Versorgung soziale, psychische, rechtliche und spirituelle Hilfen.

Hospizliche Begleitung ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Dazu gehören neben den Sterbenden und ihrem sozialen Umfeld verschiedene Professionen sowie ehrenamtliche Begleiterinnen und Begleiter. Die gemeinsame VerSORGEung Sterbender bedeutet voneinander zu lernen, um miteinander zu tragfähigen Lösungen zu kommen.

Interdisziplinäre Kooperation und Vernetzung von hauptamtlicher Versorgung und ehrenamtlicher Begleitung sind Qualitätsmerkmale der Hospizarbeit. Darüber hinaus benötigt jede der beteiligten Gruppen ihr besonderes Vorbereitungs-, Befähigungs- und Fortbildungsangebot, um Kontinuität und damit Stabilität zu garantieren.

Die Integration der Hospizidee in die sozialen Arbeitsfelder unserer Gesellschaft erfordert das Zusammenwirken aller Beteiligten und die Bündelung der vorhandenen,